Die Millenniumsziele auf dem Prüfstand

Ist die Welt von 2017 ein bessere? Dieser Frage widmete sich das P-Seminar Sozialkunde des Hans-Leinberger-Gymnasiums, nahm die Millenniumsziele aus dem Jahr 2000 kritisch unter die Lupe und konnte am Donnerstag nach intensiver Recherchearbeit seine Ausstellung in der Heilig-Geist-Kirche in Landshut eröffnen.
In Anwesenheit zahlreicher Besucher, unter denen sich Bürgermeister Dr. Thomas Keyßner, die Stadträte Robert Gewies und Anja König sowie Schulleiter OStD Peter Renoth befanden, präsentierten die Seminarteilnehmerinnen und Seminarteilnehmer ihre Ergebnisse. Anhand von Infoplakaten informierten die Schülerinnen und Schüler über den Umsetzungsgrad eines jeden einzelnen der insgesamt acht Ziele, die ursprünglich zur Bekämpfung von extremer Armut, zum Schutz der Umwelt und der Menschenrechte formuliert worden und mittlerweile in den 17 „Sustainable Development Goals“ der Vereinten Nationen aufgegangen sind. In der Summe wurde deutlich, dass die weltweite Umsetzung zwar einerseits große Fortschritte gemacht hat, sodass einige der Ziele sogar als erfüllt gelten, aber andererseits diese von Weltregion zu Weltregion unterschiedlich umgesetzt worden sind, sodass durchaus noch auffällige Defizite vor allem auf dem afrikanischen Kontinent herrschen. Das hat zur Folge, dass zum Beispiel die Grundschulbildung in weltweiten Zahlen deutlich zugenommen hat, in einigen Teilen der Erde aber nach wie vor auf niedrigem Niveau stagniert. Die größten Sorgen bereiteten den intensiven Recherchen der Schülerinnen und Schüler zufolge die Gleichstellung von Mann und Frau, die medizinische Versorgung von Frauen und Müttern und das Ziel der ökologischen Nachhaltigkeit. Gerade letzteres sei wegen seiner Vielschichtigkeit besonders schwer zu beurteilen. So hätten heute viel mehr Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser als zu Beginn des Beobachtungszeitraums, aber der CO2 -Ausstoß steige nach wie vor jährlich, was ein vermehrtes Artensterben in Flora und Fauna verursacht. Hier bleibt der Weltgemeinschaft noch viel zu tun.
Im Anschluss an die Präsentation entspann sich zwischen den Besuchern, den Vertretern des Stadtrates und den Seminarteilnehmern eine rege Diskussion über weitere Möglichkeiten der Umsetzung der Ziele, wobei deutlich wurde, dass das Globale im Regionalen beginne und gerade hinsichtlich der ökologischen Nachhaltigkeit auch hier vor Ort noch ein breites Betätigungsfeld bleibe.
Besonderes Interesse erweckten am Ende dann die interaktiven Stationen, die zu den einzelnen Infoplakaten gestaltet worden sind und noch bis zum 21.01.2018 ausprobiert werden können. Interessenten haben bis dahin zu den Öffnungszeiten der Heilig-Geist-Kirche Gelegenheit, sich selbst darüber ein Urteil zu bilden, ob die Welt von 2017 ein bessere geworden ist.