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Das HLG feiert die Landshuter Hochzeit einen Tag länger


Katharina Pöschl besucht ihre ehemalige Schule.

Himmel Landshut, Tausend Landshut! Kaum ist der vertraute Ruf spätestens beim Abschlussgottesdienst der Landshuter Hochzeit in der Martinskirche am Montagabend verklungen, hätte man ihn am Dienstag vielleicht noch am Hans-Leinberger-Gymnasium hören können.

Im Rahmen der Projekttage, die für jede Jahrgangsstufe zwei Tage lang von einer anderen Fachschaft organisiert werden, besuchte Frau Katharina Pöschl am Dienstag, 25.7., ihre ehemalige Schule. Sie bereicherte den Projekttag der Fachschaft Geschichte, die die Schüler der 7. Klassen ins mittelalterliche Landshut entführt.
Schulleiter Peter Renoth stellte der Zuhörerschaft die ehemalige Schülerin des HLG vor und verwies darauf, dass nicht nur die Darsteller des Herzogs Georg mit Sebastian Timmer (2001) und Felix Feigel (2017) Schüler des HLG gewesen wären, sondern dass auch eine „Braut“ mit Katharina Pöschl im Jahr 1997 die Oberstufe des Gymnasiums besucht habe.
Die ehemalige Prinzessin der Landshuter Hochzeit konnte im Folgenden mit zahlreichem Bildmaterial aus ihrer Zeit als Hedwig von Polen, aber auch mit historischem Wissen über das mittelalterliche Spectaculum aufwarten. Frau Pöschl gelang es von Anfang an, die Siebtklässler für sich zu begeistern. Denn sie verstand es, ihren Bericht über ihre eigene Zeit als Braut der Landshuter Hochzeit mit einer Lesung aus den beiden Werken „Königstöchter sind immer schön“ (Christof Thoma) und „Die Braut von Landshut“ (Manfred Böckl) zu verbinden.
Ihre Ausführungen begann sie sogleich mit dem Heiratsantrag, den der Vater der Braut, König Kasimir von Polen, gerne angenommen hatte, da die bedeutende Stellung des Herzogs von Landshut weit über die Grenzen Bayerns hinaus bekannt war.  Die Position der Braut beleuchtete sie historisch korrekt: Die 18-Jährige musste, versehen mit reicher Mitgift, ihre Familie verlassen und an einen Ort aufbrechen, den sie nicht kannte, um dort einen Mann zu heiraten, den sie nie zuvor gesehen hatte. Der „Antrag“, der Katharina Pöschl im Jahr 1997 ereilte, war dagegen weit weniger bedrückend: Sie erinnert  sich heute noch gerne daran, wie der damalige Vorsitzende des Vereins „Die Förderer“ mit einem Buchskranzerl um „ihre Hand anhielt“. Auch ihr „Bräutigam“ war, was der Historie entspricht, ihr bis zu diesem Zeitpunkt gänzlich unbekannt. Plötzlich hieß es aber für das angehende Paar der Landshuter Hochzeit, gemeinsam Pressekonferenzen wahrzunehmen, vor der Kamera zu stehen und ihre Heimatstadt würdig zu vertreten. Hedwig von Polen hatte nach ihrer so großartig gefeierten Hochzeit nicht nur eine enorme Verantwortung zu tragen, sondern fristete ihr Dasein wohl auch relativ unglücklich in Burghausen. Dennoch, so Pöschl, könne man nicht von einer Verbannung sprechen, da zur damaligen Zeit in Burghausen der Sitz der Frauen war, während die Männer in Landshut den Regierungsgeschäften nachgingen.
Katharina Pöschl strahlt in der Erinnerung an die LaHo 1997: „Das waren die schönsten vier Wochen meines Lebens.“ Gerade das gemeinsame Miteinander und die Tatsache als Prinzessin immer und überall willkommen zu sein, hätten diese intensive Zeit besonders herausragend gemacht. Wenn dann nach vier Wochen die Aufführung der Landshuter Hochzeit ende, wie erst kürzlich, verlasse man immer mit einem Stück Wehmut das Mittelalter, aber auch viele großartige Erinnerungen an das Erlebte blieben zurück.
Die Siebtklässler, die gerade selbst entweder als Mitwirkende oder Zuschauer die Landshuter Hochzeit mitgefeiert haben, interessierte vor allem die Rolle der Braut und des Bräutigams und freuten sich über die zahlreichen Anekdoten über Pressetermine, Kontrollen der Braut durch die Security oder über das Leben im Lager, das bisweilen für einen Landshuter der Neuzeit ohne Messer beim Essen und anderen Komfort gar nicht so einfach ist. Mit einem großen „Hallooo!“ und natürlich einem Buchskranzerl, dem wohl letzten der Aufführung 2017, wurde Katharina Pöschl verabschiedet, nicht aber ohne ihr das Versprechen abzunehmen, bald wieder einmal zu Gast am HLG zu sein.

Carola Braun

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