Eine bunte Auswahl erlesener Pralinés – Das Sommerkonzert am HLG

Das erste Sommerkonzert nach der coronabedingten Zwangspause am Hans-Leinberger-Gymnasium fand am 7.7.22, dem Tag der Schokolade, statt. Diese Koinzidenz nahm Schulleiter Ulrich Kosterhon nach einer schwungvollen Begrüßung durch die Bläsergruppe des Organisators des Abends Florian Huber zum Anlass, die anstehenden Darbietungen mit einer erlesenen sommerlichen Mischung edler, wohl arrangierter Pralinés zu vergleichen. Der Schulleiter sollte recht behalten. Denn im Verlauf des Abends konnte man sich an den verschiedensten musikalischen Entfaltungen, die durch ein vielfältiges Programm zum Ausdruck gebracht wurden, erfreuen.
So begeisterte das Große Orchester dirigiert von Roland Baumgartl mit einem klassischen „Scherzo“ von A. Diabelli, wobei die Querflöten eine tragende Rolle einnahmen. G.Bizets „Carillon“ aus der Suite N.1 der L’Arlésienne machte durch den Einsatz der Streicher und der Flötisten der Bühnenmusik des Komponisten alle Ehre. Die preisgekrönte Titelmusik aus „Game of Thrones“ von R. Djawadi hatte nicht nur einen unglaublich hohen Wiedererkennungswert, sondern war genauso emotional und fesselnd wie das Original. Als Höhepunkt der Darbietungen des Großen Orchesters begeisterte die Solistin Anna Merz, Schülerin der Q 11, das Auditorium, als sie äußert versiert die „Elegie“ von G. Fauré am Cello in einem gekonnten Wechsel von verträumtem Largo und einem steigernden Crescendo bis hin zum mitreißenden Forte vortrug. Mit einem donnernden Applaus bedankte sich das Publikum bei der begnadeten Cellistin.
Ein „Feuerwerk“ zündete im Folgenden der Kleine Chor unter Leitung von Sonia Wenzl, die als neue Musiklehrerin ihr Debüt feiern durfte, mit dem gleichnamigen Werk von W. Weiss, aber auch mit dem mitreißenden „Viva la vida“ von Coldplay. Südliche Klänge verbreitete auch das Vororchester mit dem italienischen Volkslied „Tiritomba“, entführte die Zuhörerschaft kurz in das Musical “Cats“ mit „Memory“ und schloss den Reigen mit „Drei schöne Dinge“ (D. Friderici). Zur Erinnerung an diesen schönen Abend trug sicher auch das Vokalensemble gemeinsam mit dem Lehrerchor, unter den sich auch Schulleiter Ulrich Kosterhon gemischt hatte, mit „You are the reason“ (C. Scott) und „Hold back the river“ (J. Bay) bei. Der Song „Deep peace“ (B. Tate) schloss die Trias des Ensembles mit einer innigen Bitte um Frieden in der Welt ab. Rockige Klänge ließ das neu gegründete Jazz-Ensemble von Florian Huber erklingen, die nicht nur mit eindrucksvollen Akkorden in J. Zawinuls „Mercy, mercy, mercy“ überzeugten, sondern auch erstmals mit Sängerin Lisa-Marie Dettenhammer (9c) begeisterten. Die Solistin, die sich in jeden ihrer Songs neu hineinversetze und die Zuschauer mitriss, brachte die Stimmung im Saal zum Kochen. Auch der traditionelle literarische Beitrag durfte an diesem Abend nicht fehlen. Susanne Poppe und Robert Riedl lieferten mit der selbst verfassten „Geschichte“ einen humorvollen Blick auf die Probleme der Digitalisierung auch in den Tagen nach der Pandemie und betonten dabei den hohen Wert eines Live-Konzerts, das nun wieder an der Schule stattfinden durfte. Über die zahlreichen Besucher und die gelungenen Darbietungen auf der Bühne, die nun wieder vor Ort genossen werden konnten, freute sich auch Ulrich Kosterhon in seinen Schlussworten, der auf einen Beitrag des Kleinen Chors anspielte: „Für mich ist dieses tatsächliche Miteinander, das gemeinsame Musizieren und der Blick in die strahlenden Gesichter der Mitwirkenden „a wonderful world“ und eine Vielfalt, die rührt und bewegt.“ Im Anschluss versammelten sich alle jungen Musiker auf der Bühne, um nicht nur den verdienten Applaus, sondern um auch Schokolade aus den Händen des Schulleiters zu empfangen, der in seinen Begrüßungsworten nicht zu viel versprochen hatte: Der Abend war wahrlich geprägt von vielen musikalischen Genüssen, die von den „Chocolatiers“ des HLG mit Bedacht zusammengestellt worden waren.