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„Schlamm“ oder die Katastrophe von Heath Cliff


Eine Aufführung der Theaterklasse 6d-T des Hans-Leinberger-Gymnasiums

Am Mittwoch, 17.7., und Donnerstag, 18.7.2019, gab die Theaterklasse des Hans-Leinberger-Gymnasiums ein grandioses Beispiel ihres Könnens. Zusammen mit ihrem Lehrer Andreas Herdeis hatten die Schüler als Abschlusspräsentation des zweijährigen Durchgangs der Theaterklasse die Klassenlektüre „Schlamm“ von Louis Sachar zu einem Theaterstück gestaltet. Dabei ist es der motivierten Gruppe gelungen, die hochaktuellen Themen des Jugendbuches auf die Bühne zu bringen.

So treten in einer Schulstunde deutliche Konflikte zwischen Marschall und Chad zu Tage, die vom Mobbing gegen Marshall zeugen. Die beiden Jungen verabreden einen Treffpunkt zur Klärung ihres Streits, wobei Marshall allerdings verprügelt wird. Um nicht erneut zur Zielscheibe der Klassenkameraden zu werden, wählt Marshall einen Umweg durch den Wald, der eigentlich verboten ist. Die beiden Jungs treffen erneut an einem Tümpel, der von Schaum und Schlieren gezeichnet ist, aufeinander. Tamaya, die den beiden gefolgt ist, kommt ebenso wie die Klassenkameraden mit dem Schlamm in Berührung. Am nächsten Tag hat sie einen blutigen Ausschlag und Chad ist verschwunden.

Tamaya steht vor einem erneuten Konflikt: Sie und Marshall waren die Letzten, die Chad gesehen haben, aber Marshall will vor der Polizei nicht aussagen.  Kurz darauf wird Chad gefunden. Der Schlamm, mit dem er in Kontakt geriet, machte ihn blind. Der Hass, von dem Chad so sehr befallen war, klärt sich nun auf: Chad stammt aus schwierigen Familienverhältnissen und keiner hat ihn bisher vermisst. Da Marshall am selben Tag wie Chad Geburtstag hat, konnte Chad es nicht ertragen, dass Marshall mit seiner Familie Geburtstag feierte, während sein eigener Vater ihm zu verstehen gab, dass er mit seinem Sohn nicht feiern wolle.

Zudem klärt sich auch der Hintergrund des ätzenden Schlamms: Wissenschaftler waren daran, eine revolutionäre Energiequelle zu entwickeln, die eine kostengünstige Alternative zu Benzin darstellen sollte. Um die entstehenden Umweltschäden sorgt man sich nicht. Im Interview mit der Seuchenschutzkommission wird angegeben, dass die Erreger, die eine Infektionswelle ausgelöst hatten, abgestorben wären. Die Situation werde aber weiter im Auge behalten.

Am Ende des Stückes sind alle, die von den Erregern befallen wurden, geheilt. Die Kinder, die mit dem Schlamm in Kontakt kamen, sehen wieder und haben keine Hauptprobleme mehr. Alle haben nun aber auch den Blick für das Wesentliche und Wichtige im Leben erhalten, nämlich für die Bedeutung einer funktionierenden Gemeinschaft, für den Zusammenhalt in der Gruppe, für eine intakte Familie und wahre Freundschaft.

Und Chad bekommt am Ende doch noch eine Geburtstagsfeier mit seinen Freunden und mit einer Pizza, die er sich immer so sehr gewünscht hat.

Der Theaterklasse ist es gelungen, brisante Themen geschickt in einem Theaterstück zu verbinden und diese versiert darzubieten. Theaterlehrer Andreas Herdeis bekam am Schluss von seiner Truppe eine Rose überreicht, die ein kleiner Dank für sein großes Engagement sein sollte: „ich finde, wir haben ein sehr gutes Ergebnis erreicht – ihr wart großartig!“, lobte er seine Schüler, die sich den Applaus für ihre tolle Leistung in jedem Fall verdient hatten.

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